Manang

30_Manang3160m => 3755m, 8:00h => 16:30

Von Pisang aus gehts über einen Höhenweg nach Manang. Die Dörfer sind aus der Ferne kaum zu erkennen. Die Lehm(farbenen) Ziegel haben dieselbe Farbe wie die Landschaft. Es ist eine optische Orgie in Brauntönen.

Nicht nur optisch sondern auch durchflusstechnisch erleben wir Orgien: Die Nieren arbeiten auf Hochtouren – soll ja gesund und der Höhe angemessen sein. Aber für diejenigen unter uns, die mit 2 X-Chromosomen durch Nepal laufen, ergeben sich immer wieder neue Herausforderungen, die geschätzte Einsamkeit zu finden. An dieser Stelle sei mir (der B.) der doch sehr perönliche Kommentar erlaubt, dass für mich das stille Örtchen zur Mittagspause in Ngawal auf allen sinnlichen Kanälen den Vogel abgeschossen hat.

Auf dem Weg begegnet uns eine Yakherde. Jetzt weiss ich endlich, wo die Bezeichnung “Urviecher” herkommt. Ab und zu galoppiert ein Reiter den Weg entlang. Jugendliche, die Ihre Pferde benutzen wie die Kiddies in Berlin Ihre Mopeds.

Manang liegt auf einem Plateau – ein irrer Anblick. Denn die ganze Ebene besteht aus Schwemmland und Erosionsgestein. Das erodiert dann auch zu imposanten Säulen. Die Stadt sieht aus wie auf Säulen stehend.

Der Freitag ist Ruhetag. Ein Akklimatisierungsausflug zum Gletschermund steht an. Karma begleitet uns und macht der sprichwörtlichen Freundlichkeit und ehrlichen Neugier den Fremden gegenüber alle Ehre (wieviele Geschwister? wie alt? wieviele Kinder?).

Die diversen American und German Bakeries in Manang erleben einen wirtschaftlichen Aufschwung. Nur die super-hartgesottenen trotzen dem Wind und gehen zurück zum Kloster nach Braga.

Abends gibt´s dann die Spezialität: Yak-Steak. Bruzzelnd in gusseisernen Pfannen im stromlosen Haus serviert. Es schmeckt lecker. Das einzige Fleisch in drei Wochen.

Strom gibt´s hier nur jeden zweiten Tag

Den Yak-Schwanz trägt ein Träger im Gepäck versteckt mit nach Hause. Er will ihn opfern – damit er ein bischen mehr Glück hat, demnächst.