Vom Reds Meadows zum Vermillion Valley Resort
Mit sieben-Meilen-Stiefeln ging´s nach dem carbo-loading vom Vortag erst durch einen abgebrannten Wald – schwarze Baumstachel auf weißem Bimskies – und dann via Deer-Creek zum Duck Pass. Dann abschließend auf einer Balkonwanderung ganz oben am Talhang auf Granitkies zum Purple Lake. Letzterer “a bit crowded” aufgrund der vielen Forellen”freunde”. Am nächsten Tag dann über Lake Virginia (zum Übernachten eher zu empfehlen wenn es sich einrichten lässt) und den McGee Pass zum Mücken-Loch Fish Creek Richtung Squaw Lake. Hier aufgrund der schönen Lage – See in einer alten Caldera mit Wiese drum herum – und überragender Vistas den Tag früh beendet. Tags drauf dann über ein kleines aber steiles Schneefeld zum Silver Pass angestiegen und weiter zum gleichnamigen Lake und entlang des Silver Pass Creeks – drei durchaus anspruchsvollen Flussquerungen – zum Lake Edison, von wo aus uns die „Fähre“ zum Vermillion Valley Resort brachte. Am See herrschte mediterrane Strandstimmung und leichter Wandererandrang: So ca. 40 Wanderer – die „Fähre“ nimmt aber nur 20 auf – die sich bei Abfahrt alle mitsamt ihren Rucksäcken an´s Heck drängeln mussten, damit das Bug anheben und das Böötchen Fahrt aufnehmen kann … Sie fuhr dann zweimal, niemand wurde stehengelassen.
Vermillion Valley bietet nicht mehr als einen staubigen Zeltplatz neben dem Generator oder alternativ Trailer im Unterangebot zu mieten, einen unterdurchschnittlich bestückten Laden und ein Restaurant, das dem Andrang nicht gewachsen war und von super unfreundlichen Mädels bedient wird. Trotzdem war das VVR mit warmen Duschen, kühlen Softdrinks und Waschmaschine ein absoluter Highlight, auf dem wir einen Ruhetag eingelegt und unsere gerissenen Klamotten gestopft haben. An dieser Stelle ein kleines Lob an unseren Ausstatter Globetrotter, der großzügig meine für diese Aktivitäten insuffiziente Hose im Nachhinein ersetzt hat! Und noch ein Lob an die Deutsche Post, die unser resupply-Paket zwar etwas ramponiert aber fristgerecht und am amerikanischen Zoll vorbei angeliefert hat.
Was diese Tour für uns so überaus attraktiv macht ist nicht nur der anspruchsvolle Trek, den man sich aufgrund der vielen Zeltplätze und des reichlichen Wassers jeden Tag neu gestalten kann, oder die einfach großartige Landschaft, sondern auch das angenehme Klima: Jeden Tag warm und wir sind nicht einmal nass geregnet (was allerdings eher unüblich ist). Dennoch, das Wetter scheint hier – jedenfalls zu dieser Jahreszeit – nicht wirklich eine Bedrohung. Und damit sind zwei unserer drei wichtigsten Grundbedürfnisse schon einmal erfüllt: Trocken und warm. Das „satt“ muss dann jeder über seine Leidensfähigkeit beim Rucksackschleppen selbst gestalten.