GTA 2006

GTA2-000-GTAIm August 06 sind wir den zweiten Abschnitt der GTA – von Susa nach Vinadio – gewandert und haben uns dafür wieder 3 Wochen Zeit genommen. Wir waren wieder begeistert von der Schönheit der Landschaft und der Vielfältigkeit und Urtümlichkeit der Natur, die man mitten in Europa noch finden kann – genauso wie von den freundlichen und vertrauensseeligen Menschen, die wir getroffen haben.

Auf dieser zweiten Etappe sind wir uns fast wie “alte Hasen” vorgekommen. Nachdem wir nach wenigen Tagen unseren Rhythmus gefunden hatten, lief alles wie geschmiert: die täglichen Anstiege auf den jeweiligen Grat, Brot, Käse und an guten Tagen Salami zur Mittagspause mit Aussicht, Abstieg in den Ort, Proviant aufstocken wo möglich, Wäsche waschen und/oder trocknen, den nächsten Tag vorbereiten, Abendessen, vino und Bett.

Was wir an der GTA schätzen gelernt haben, ist die Einsamkeit – tageweise trifft man keinen Menschen auf der Etappe. Für uns macht das einen großen Teil des Reizes aus. Auf der anderen Seite ist uns natürlich klar, dass die Region und ihre Bewohner von der GTA in den 80er Jahre mehr profitiert haben, als täglich mehrere Dutzend Wanderer durch die Orte kamen. Wir haben in Castellard einen älteren Herren getroffen, ein ehemaliges Mitglied des Councils der GTA, der mit glänzenden Augen eben jene Zeiten aufleben ließ, als sich die Wanderer zur Mittagszeit in seinem Vorgarten auf ein Glas Wein einfanden und davon erzählten, wo sie herkamen und wo sie hinwollten…..

Wahrscheinlich ist das Konzept der GTA jedoch überholt. Wir haben fast nur Wanderer getroffen, die ein Massenlager meiden, sobald sie können. Und wenn ich ehrlich bin, dann bevorzuge auch ich (die B.) das Zweibett-Zimmer. Bei mir ist diese Vorliebe ganz klar mit den Jahren gewachsen und wenn ich mir anschaue, wer sich in einem Quartier mit mehr als 8 Betten wohlzufühlen scheint, dann sind das jüngere Menschen, die nicht zwingenderweise per pedes durch die Alpen ziehen, sondern das Mountainbike bevorzugen.

Ein zusätzliches Problem, das sich für uns diesen Sommer gleich zweimal aufgetan hat, ist die Ausbuchung der posto tappa mit Gästen, die mit der GTA nicht zwingenderweise etwas zu tun haben. Ich kann die posto tappa Betreiber zwar verstehen, weil mit den GTA-Wanderern alleine kein Überleben gesichert ist. Allerdings findet man als Wanderer – erst recht bei schlechtem Wetter – nicht ohne Weiteres eine Ausweichmöglichkeit.
Boomen tut das Wandern noch oder wieder im Mairatal, wo der durchaus auch betuchte und betagte Wanderer auf weniger anstrengenden Etappen die Tage verbringt und sich abends stilvoll bekochen lässt….

Näheres zu unseren 3 Wochen in den Kapiteln:

Bildergallerie: